Obedience
Obedience ist eine Hundesportart, bei der es besonders auf harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvoraussetzung. Bei Obedience-Prüfungen geht es nicht allein um den Gehorsam des Hundes. Es spielt auch seine Sozialverträglichkeit mit anderen Menschen und Hunden eine große Rolle.
Ein großer Unterschied zu anderen Hundesportarten besteht darin, dass der Hundeführer von einem Ringsteward, durch die Prüfung geführt wird. Der Ringsteward gibt dem Hundeführer genaue Anweisungen, was als Nächstes zu tun ist. Solche Anweisungen sind nötig, da es beim Obedience kein festgelegtes Schema für Prüfungen gibt. Die Führung durch den Steward ist einerseits ein Vorteil für nervöse Hundeführer, andererseits muss der Hundeführer seine Hör- bzw. Sichtzeichen sofort nach der Freigabe durch den Steward geben, was durchaus als zusätzliche Schwierigkeit anzusehen ist. Der Steward legt gemeinsam mit dem Leistungsrichter das Laufschema für die Freifolge sowie den gesamten Ablauf der Prüfung fest. Das bedeutet, dass der Hundeführer erst während der Prüfung erfährt, welche Übungen wie zu absolvieren sind.
Folgende Übungen werden gefordert: "Fußarbeit" ohne Leine, das "Sitz", das "Platz" sowie das "Steh" aus der Bewegung, die "Bleib"-Übungen mit und ohne Sichtkontakt, das Abrufen, das Vorausschicken, das Apportieren und die Geruchsidentifikation aus mehreren Hölzern. Die Distanzkontrolle ist ebenfalls ein Bestandteil der Prüfung, bei der der Hund in einem großen Abstand zu seinem Besitzer eine Reihe von Positionswechseln ("Sitz", "Platz", "Steh") ausführen soll, ohne sich dabei von der Stelle zu bewegen. Die Ausführung der Kommandos sollte präzise und elegant sein. Auf dem Prüfungsgelände geht es sehr leise zu, es wird „weich“ geführt und das Niveau ist, aus Sicht der Unterordnung, um einiges höher.
Bei Obedience muss das Mensch-Hund-Team die Übungen nicht einfach nur ausführen können, sondern es muss auch noch gut aussehen. Diese Harmonie erreicht man nur, wenn der Hund seinem Menschen vertraut und Spaß an der gemeinsamen Arbeit hat. Dies wird als „Umgang Mensch-Hund“ als eigene Übung gewertet, bei der es auf die freudige Arbeit des Hundes sowie die gute Verständigung zwischen Hund und Hundeführer ankommt.
Obedience ist vom Grundsatz her für jeden Hund geeignet, unabhängig von Alter und Größe, da die Richter bei der Bewertung auf die Besonderheiten des Hundes und der Rasse Rücksicht nehmen. Zu den meist bekannten Gehorsamsübungen aus der Begleithundeprüfung, wie zum Beispiel "Fuß" laufen, "Sitz" aus der Bewegung und "Platz" mit Abrufen, kommen beim Obedience noch einige weitere Übungen, wie beispielsweise
- Apportieren
- Eigenidentifikation (Geruchsunterscheidung an Gegenständen)
- Positionswechsel auf Distanz (Wechsel zwischen Sitz, Platz, Steh, ohne die Grundposition zu verlassen)
- Vorausschicken in eine Box (Quadrat aus 4 Pylonen)
- Wesensfestigkeit, vor allem gegenüber anderen Hunden
- Ablage (alle Hunde werden gleichzeitig abgelegt, in höheren Klassen auch außer Sicht und mit dem einzelnen Abrufen)
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